„Wunderwelt Faszien“ - Ich möchte hier einen kleinen Einblick in diese wertvolle Therapieform geben. Faszien sind elastische Hüllen, die unserem Körper seine anatomische Form geben. Lange Jahre wurde den Faszien wenig Beachtung geschenkt. Dabei sind sie so wichtig! Es gibt sie überall im Körper – oberflächliche oder tiefere Strukturen (z.B. Muskeln, Sehnen, Knochen) werden umhüllt, sogar unsere Organe.
Faszien bestehen aus kollagenem Bindegewebe und Elastin und sind miteinander verknüpft. Etwa 18 -23 kg Faszien befinden sich im Körper eines Erwachsenen.
Faszien haben erstaunliche Eigenschaften. Neben der Formgebung und Stabilisierung des Körpers, besitzen sie Fähigkeiten zur Kontraktion und Energiespeicherung und organisieren die Kraftübertragung der Muskeln.
Außerdem enthalten Faszien viel mehr Bewegungs- oder auch Schmerzrezeptoren, als z.B. in Gelenken oder in der Muskulatur. Faszien sind dazu auch noch mit dem sogenannten vegetativen Nervensystem verbunden und man sagt ihnen eine emotionale Erinnerung nach. Neuere Forschungen (2019) weisen darauf hin, dass Faszien eine wichtige Rolle bei der Heilung tiefer Wunden spielen*.
Daher gilt: Je geschmeidiger und elastischer die Faszien sind, desto beweglicher und leistungsfähiger ist unser Körper. Das ist das Ziel in der osteopathischen Faszientherapie. Mit verschiedenen Techniken und auch Hilfsmitteln, bei Bedarf, kann man die Faszien beispielsweise in Ihrer Arbeit unterstützen und/oder ihre Verklebungen oder Störungen lösen.
* Correa- Gallegos D et al: Patch repair of deep wounds by mobilized fascia. Nature. Published online: 27 November 2019
Kinesio-Tape für Faszien, aber nicht nur!
Ein Tape ist vereinfacht gesagt ein elastisches Klebeband. Verschiedene gezielte „Tape-Anlagen“ können als Stabilisation, Mobilisation, Schmerzlinderung oder der Lymphanregung dienen. Somit finden Tapes ihre Anwendungen bei Entzündungen, Stauungen, Instabilitäten, Schmerzen oder nach einem Trauma.
Richtig angewendet, aktiviert das Tape die Selbstheilungskräfte des Körpers. Die fixierte Haut wird bei Bewegung gegen das darunterliegende Gewebe z.B. Faszien verschoben, wodurch verschiedene Rezeptoren und Gefäße aktiviert werden. Ein Stabilisationstape kann z.B. unerwünschte Bewegung ausbremsen oder ein Gelenk in einer Heilungsphase unterstützen.